Investments

Seit 2017 baut die Canopus Stiftung ein Portfolio an „mission related investments“ in Partnerunternehmen auf.

 

  1. bettervest GmbH
    Die Canopus Stiftung in Freiburg und das Crowdinvesting-Unternehmen bettervest GmbH in Frankfurt /M. testen seit Ende 2016 eine Partnerschaft, die die Expertise der über 20 Jahre aufgebauten Stiftungsarbeit mit dem Finanzierungspotential des Crowdinvesting zu verbinden versucht. bettervest sammelt Nachrang-Darlehen ihrer Kunden – der „Crowd“ – in der Höhe von 50 – 10.000 € und investiert sie dann gebündelt in einzelne Energiesparprojekte. bettervest führt eine technische und kaufmännische Prüfung (due diligence) der an sie herangetragenen Projekte durch, verhandelt die Konditionen für die Nachrang-Darlehen und führt bei positivem Ergebnis der Verhandlungen mit dem Projektträger eine Crowdinvesting-„Kampagne“ zur Einwerbung des Kapitals über ihre Website und über direkte Informationen an ihren bestehenden Kundenkreis durch. Diese Darlehen werden angesichts der Möglichkeit eines Totalverlustes (Beteiligung mit unternehmerischen Risiken) mit 5 – 9 % jährlich verzinst und haben eine Laufzeit von 3 – 10 Jahren. Sie werden als Annuitätendarlehen mit konstanten Rückzahlungsbeträgen gewährt. Von der Ausstattung eines Fitness-Studios mit einer neuen LED-Beleuchtung bis zum Blockheizkraftwerk für die Energieversorgung einer Schule: jedes Projekt wird durch eine eigene Kampagne finanziert, jeder „Mikro-Investor“ weiß, wer sein Kapital erhält und was damit geschieht. Die von bettervest, Kiva und anderen Crowdinvesting Plattformen entwickelten Finanzierungsangebote bieten eine Gelegenheit, mit nur 50 € in den Bau eines Solardachs auf einem Krankenhaus in Ghana zu investieren, und dies mit einem wettbewerbsfähigen Risiko-Rendite-Profil im Vergleich zu hochverzinsten Finanzmarktprodukten im Angebot der Banken und Fondsgesellschaften. 2015 hatte bettervest, motiviert durch Kunden und dem eigenen Anspruch folgend, jenseits des deutschen Marktes auch in Entwicklungsländern tätig zu werden, ein erstes Projekt in Afrika finanziert. Die damalige Planung sah bereits ein wachsendes Engagement im Ausland vor, was im Blick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen einen erheblichen Mehraufwand bedeutete. Die Canopus Stiftung gab bettervest deshalb ein zweckgebundenes Darlehen für den Aufbau einer Projekt-Pipeline in Afrika und Asien, daraus entstand eine regelmäßige Zusammenarbeit. Bereits 2016 war bettervest im internationalen Vergleich die zweitgrößte Crowdinvesting Plattform, die Darlehen für „Energy Access“ Projekte in Afrika vermittelte. Bis Ende 2018, in knapp drei Jahren investierte die „Crowd“ von bettervest insgesamt 5,78 Mio. € in Afrika. 2017 wurden 310.000 € in zwei Projekte in Indien und Kolumbien investiert, darunter auch die 200.000 € Preisgeld für Mera Gao Power, einen der beiden Gewinner des 2. „Solar for All“ Wettbewerbs der Stiftung.
    www.bettervest.de


  2. Social Bee gGmbH
    Viele Unternehmen wollen Geflüchtete als motivierte Mitarbeiter/Innen beschäftigen. Oft scheitert es jedoch am fehlenden Zugang zu sprachlich und fachlich geeigneten Kandidaten/Innen, an bürokratischen Hürden sowie an nicht existierenden Integrations- und Begleitungsmaßnahmen. Hier setzt Social Bee an: das junge Unternehmen verfügt über eine breite Expertise im Bereich der Arbeitsmarktintegration und bietet Unternehmen einen Rundum-Sorglos-Ansatz, der ihnen ermöglicht, Geflüchtete einfach und nachhaltig zu beschäftigen. Über ein breites Netzwerk an Helferkreisen, sozialen Einrichtungen und öffentlichen Trägern erhält Social Bee eine gute Auswahl an Bewerbern/Innen. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren werden die passenden Kandidaten/Innen für die Unternehmenskunden gefunden. Durch den Weg der Arbeitnehmerüberlassung übernimmt Social Bee als zwischengeschalteter Arbeitgeber sämtliche behördlichen Fragestellungen und den Verwaltungsaufwand, begleitet Geflüchtete und Unternehmen mit ihrem Integrationsprogramm und bereitet die bestehende Belegschaft mit optionalen Schulungen auf die neuen Mitarbeiter/Innen vor. Gleichzeitig investiert Social Bee kontinuierlich in die Entwicklung der Geflüchteten durch weiterführende Sprachkurse und Teilqualifikationen. Auch die gesellschaftliche Integration der Geflüchteten wird durch regelmäßige sozialpädagogische Betreuung sowie einem Freizeit- und Kulturprogramm gefördert. Social Bee versteht sich als Brückenbauer, der Hemmnisse für Unternehmen abbaut und gleichzeitig Geflüchtete qualifiziert an den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft heranführt. Nach etwa 1 - 1,5 Jahren wird die Vermittlung der vorqualifizierten Talente in eine Ausbildung oder Festanstellung angestrebt.
    https://www.social-bee.eu/


  3. Bonergie GmbH und Bonergie SARL, Senegal
    Bonergie mit Sitz in Dakar, Senegal ermöglicht den Menschen in West-Afrika einen Zugang zu sauberer Energie und bietet damit eine wesentliche Voraussetzung für ihre ökonomische Entwicklung. Durch die Verfügbarkeit von Licht und Energie können die Menschen ihr Leben in Eigenverantwortung gestalten und damit den Zustand der Armut überwinden. Der fehlende Zugang zu Energie ist ein großer Hinderungsfaktor für eine selbstbestimmte Entwicklung der Bevölkerung in vielen afrikanischen Ländern. Laut einer Studie von „Lighting Africa“, einem Programm des Internationalen Währungsfonds (IMF) und der Weltbank, haben in Afrika 600 Millionen Menschen und mehr als 10 Millionen Kleingewerbe keinen Zugang zu Energie. Bonergie hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Problem zu lösen. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Licht und Strom - eine wesentliche Voraussetzung, ihr Leben in Selbstbestimmung zu führen. Dies ermöglicht es ihnen, wertschöpfende Tätigkeiten zu betreiben und Einkommen generieren, um sich und ihre Familie zu ernähren. Neben dem Betrieb von Endgeräten ermöglicht ihnen der Strom auch den Zugang zu Information, z.B.über das Internet. Das eröffnet der Bevölkerung von ländlichen Gebieten die Teilnahme am globalen Leben, über die Dorfgrenzen und auch Landesgrenzen hinaus. Die solarbetriebenen Produkte von Bonergie bieten eine dezentrale Stromversorgung, unabhängig von zentralen Energieerzeugern. Dabei setzt das Unternehmen auf eine hohe Qualität aller Produkte und Komponenten, sowie ein Netz von Technikern, das für einen fehlerfreien Betrieb der Anlagen sorgt. Das Angebot richtet sich an Haushalte in ländlichen Gebieten, an kleine bis mittlere Unternehmen, insbesondere landwirtschaftliche Unternehmen, Kooperativen, und an kommunale Einrichtungen.
    https://www.bonergie.com/en/


  4. Persistent Energy Capital LLC, New York – Zürich – Lagos
    Persistent Energy Capital (PEC) wurde im Jahr 2012 gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf wirkungsorientierte Investitionen in unterversorgten Märkten, die einen hohen finanziellen, sozialen und ökologischen Mehrwert generieren. PEC ist ein international anerkannter Pionier von Frühphasen-Beteiligungen in Unternehmen, die in Gebieten ohne Zugang zu einem verläßlichen Stromnetz Energiedienstleistungen anbieten. PEC hat bisher in 14 Energiedienstleister und drei Technologieentwickler in 16 Ländern investiert.
    https://www.persistent.energy/

  5. Chancen International eG Berlin-Kigali, Ruanda
    Die Chancen eG, Berlin hat das Modell des „Umgekehrten Generationenvertrags“ entwickelt, das eine chancengerechte und faire Finanzierung des Studiums für alle ermöglicht – unabhängig vom persönlichen und finanziellen Hintergrund. „Studierende können sich mit dem Umgekehrten Generationenvertrag zunächst voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren, während die CHANCEN International ihre Studiengebühren übernimmt. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, späteren Generationen dasselbe zu ermöglichen: Wenn sie im Beruf stehen und über einem bestimmten Mindesteinkommen verdienen, zahlen sie einen prozentualen Anteil ihres Einkommens zur Finanzierung weiterer Studienplätze zurück. Dank der Einkommensabhängigkeit passt sich die Rückzahlung jederzeit an die individuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse an. Im Gegensatz zu einem Kredit entsteht kein Risiko durch starre Tilgungsverpflichtungen und eine fixe Schuldenlast. Das Modell ermöglicht den Studierenden die Freiheit, ihr berufliches Leben selbstbestimmt und unabhängig zu gestalten“.
    In 2019 wurde ein erster Schritt ins Ausland getan und die Chancen International gGmbH als Tochterunternehmen der Genossenschaft gegründet. In Zusammenarbeit mit dem Akilah College und dem Kepler College in Kigali, Ruanda bietet Chancen International, das ein eigenes Team in Kigali aufgebaut hat, den StudentInnen eine Übernahme der Studiengebühren an, und testet damit zum ersten Mal das Modell in Afrika.
    https://chancen.international/

  6. Highlands Rewilding
    Highlands Rewilding (HR) ist die Eigentümerin von zwei landwirtschaftlichen Gütern in Schottland, deren Bewirtschaftung dem Naturschutz, der nachhaltigen Landwirtschaft und der Förderung der Gemeinschaft der dort lebenden Menschen dient: Nord Bunloit am Westufer von Loch Ness in Inverness-shire, und Beldorney, am Westufer des Flusses Deveron in Aberdeenshire. Ihre Fläche beträgt insgesamt 682 Hektar, dazu kommen Pachtflächen von weiteren 170 Hektar. Acht Gebäude stehen auf den Anwesen, weitere fünf sind zusätzlich angemietet. Sie beherbergen das Personal von HR, Gastwissenschaftler*innen, Ranger und Urlauber. Die Vision von HR ist die Wiederherstellung eines artenreichen Habitats, vorwiegend als einheimischer Wald. Das wirtschaftliche Potential dieses neu entstehenden „Natur-Kapitals“ wird gemessen und kalkuliert, um privaten Kapitalanlegern die Gelegenheit zu geben zu investieren, und andere Grundbesitzer von der hohen wirtschaftlichen und ökologischen Werthaltigkeit des Modells zu überzeugen.
    https://www.highlandsrewilding.co.uk/

  7. Unconventional Capital GmbH
    98% der Unternehmen in sub-Sahara Afrika haben in ihrer frühen Phase keinen Zugang zu Finanzierung. Das limitiert die Chancen dieser jungen Unternehmen, zur wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen, ihr Wachstums- und Innovationspotential auszuschöpfen und Arbeitsplätze zu schaffen. Uncap hat das Ziel, jedem guten Gründer in Afrika Zugang zu Finanzierung zu ermöglichen, unabhängig von Herkunft, Bildungshintergrund oder Geschlecht. Durch einen automatisierten, datenbasierten und skalierbaren Investmentprozess ist Uncap in der Lage, in Tausende von Unternehmen in sub-Sahara Afrika zu investieren. Der Due Diligence Prozess fokussiert sich dabei vor allem auf die Messung des unternehmerischen Potentials der Gründer mit Hilfe eines Algorithmus, Investmentverträge sind standardisiert und an den lokalen Kontext angepasst. Das Portfolio Management orientiert sich an verhaltensökonomischen Methoden und einer umfangreichen Datenanalyse.
    https://www.unconventional.capital/

  8. your.company
    your.company verfolgt die soziale, ökonomische und ökologische Transformation unserer Arbeitswelt. Als Netzwerk unternehmerisch handelnder Menschen befähigen sie sich gegenseitig dazu, eigene Ideen umzusetzen, intrinsisch motivierte Teams zu formen und ihre Arbeit unmittelbar in die Produkte zu investieren, die sie für wirklich sinnvoll erachten. Dafür erschafft your.company eine skalierbare und digitale Unternehmensinfrastruktur, die jeder einfach nutzen kann (Company Sharing). Ziel ist die Förderung der gegenseitigen Wertschätzung, um Menschen unmittelbar, unternehmerisch und fair an den eigenen Erträgen zu beteiligen (Fair Share). So entsteht mit your.company eine Realwert-Ökonomie in der reale Menschen an realen Produkten arbeiten, reale Werte schaffen und sich die realen Erträge teilen. Als skalierbare, lernende und lebendige Netzwerk-Organisation möchte your.company damit einen Standard für die Entwicklung sinnstiftender und lebensdienlicher Produkte entwickeln.
    https://www.your.company/